Fotos: Nurith Wagner-Strauss
HEINRICH VON KLEIST:
PENTHESILEA
Premiere 05.09.2004, Volkstheater
Rolle Penthesilea
Inszenierung Alexander Kubelka
Bühne Paul Lerchbaumer
Kostüme Birgit Hutter
Musik Konrad Lindenberg
Pressestimmen
Wiens Volkstheater startet elegant in die neue Saison: mit Kleists
"Penthesilea". In der Hauptrolle: Andrea Eckert, fulminant.
... Die gepanzerte Frau, immer misstrauisch, auch sich selbst
gegenüber, hingerissen, hergerissen, letztlich von den Gesetzen, in
deren Namen sie ausgezogen ist, niedergerissen in einen grauenhaften
Rausch der Gewalt, aus dem sie, erwacht, nicht glauben kann, dass
sie den getötet hat, den sie liebt. Das ist total dialogisch,
kleistisch – und doch sehr authentisch und aktuell.
Barbara Petsch, Die Presse, 07.09.2004
Eckert, ..., schlägt sich auf gut Glück und auf eigene Rechnung
durch das Dickicht dieser szenischen Kleist-Verunglimpfung...
Sie blickt unverwandt in das Innere ihrer Figur hinein. Sie gräbt
förmlich nach dem Entsetzen...
Sie drückt die Hand des Toten an sich, und einen Moment lang ist
diese Inszenierung dort, wo sie während zweier entsetzensreicher
Stunden nie gewesen ist, ganz bei ihr – bei sich.
Ronald Pohl, Der Standard, 07.09.2004
Freilich sticht vor allem Andrea Eckert heraus, sie ist eine
Idealbesetzung für die Penthesilea. Wenn sie auftritt, ist es, als
würde durch das nüchterne Ambiente so etwas wie ein Hauch von heißem
Wüstensand wehen. Die rasende Amazonenkönigin, die sich in eine
unmögliche Liebe verrennt und dabei an die Grenzen ihrer Vernunft
gerät, nimmt man ihr in jeder Minute ab. Nur kann ihrer ausgefeilten
... Schauspielkunst kaum jemand aus dem übrigen Ensemble Paroli
bieten.
Petra Rathmanner, Wiener Zeitung,
07.09.2004
Andrea Eckert hat jegliche Distanz zur Rolle überwunden und blieb
trotzdem sie selbst.
Caro Wiesauer, Kurier, 06.09.2004
Inmitten dieser Unzukömmlichkeiten blüht einsam Andrea Eckert: eine
großartige, intensive, kontrollierte Heldin auf der sprachlichen und
gestalterischen Höhe der Kleist'schen Anforderungen.
Heinz Sichrovsky, News
... Emmy Werner [muss] glücklich sein, dass dieser Abend Andrea
Eckert hat. Sie ist gespannt wie ein stählerner Bogen, getrieben von
ihrer Berufung als Kämpferin und ihrer Leidenschaft als Frau, der
man die Hingabe glaubt und nach der Katastrophe die Fähigkeit, aus
Liebe und Verzweiflung zu sterben. Wenn die Aufführung so viel
Beifall fand, so ging er zum allergrößten Teil auf ihr Konto.
Renate Wagner, Neues Volksblatt,
07.09.2004
Andrea Eckert in der Titelrolle ist es, die im Totaleinsatz ... die
Spannung aufheizt. Völlig in Emotionen aufgehend. Mit nerviger,
unbändiger Kraft, ... sinnlich hingebungsvoll in den kurzen
lyrischen Momenten.
Andrea Eckert hat in Penthesilea jedenfalls eine Paraderolle
gefunden.
Meinhard Rüdenauer, Tiroler Tageszeitung,
07.09.2004